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Linkaufbau oder Linkabbau? Was denn nun? Am besten beides! Aber richtig!
Ein gutes Ranking setzt in der Regel gute Links voraus. Es ist aber so, dass die Links, die vor einer gewissen Zeit noch gut für meine Rankings waren, heute schädlich sein können und negative Auswirkungen auf meine Rankings haben.
Um eine Abstrafung – sei es eine manuelle Abstrafung oder ein algorithmischer Filter, wie der Penguin – zu vermeiden sollte neben dem Beschaffen von guten Links das Entledigen schädlicher Links die gleiche Beachtung finden. Um aber sicherzustellen, dass wirklich nur die schlechten Links abgebaut werden, ist die Durchführung eines Backlink Audits unvermeidbar.
Bei einem Backlink Audit wird Dein „komplettes“ Backlinkprofil analysiert. Dabei wird der Fokus besonders auf risikohafte Links gesetzt.
Es muss aber immer bewusst sein, dass es unmöglich ist alle Backlinks zu einer Webseite zu identifizieren.
Nicht mal Google stellt über die Search Console die kompletten Linkdaten zusammen.
Es muss klar sein, dass jedes Link-Tool und seine Datenbank nur einen Ausschnitt des eigenen Backlinkprofils darstellen kann.
Daher ist es besonders wichtig mit möglichst allen zur Verfügung stehenden Tools zu arbeiten und sich dort die Linkdaten zu extrahieren.
Vor weg möchten wir denen, die wenig Erfahrung auf dem Gebiet des Linkaufbaus haben, unbedingt dazu raten Hilfe eines Experten bei der Umsetzung in Anspruch zu nehmen.
Beim Bewerten der Backlinks ist es entscheidend, dass man Erfahrung zum Thema Links und Linkbuilding hat, da sich anhand der Kennzahlen nicht immer eindeutig bestimmen lässt, ob es sich um einen guten oder schlechten Link handelt.
Vor der Analyse des Backlinkprofils sollte sich bewusstgemacht werden, wie die Richtlinien seitens Google aussehen.
Im Endeffekt ist für das Backlinkprofil entscheidend, dass Google keine „unnatürlichen Links“ erlaubt. Somit sollte klar sein, dass der klassische aktive Aufbau von Links (Link gegen Entlohnung) von Google nicht erwünscht ist.
Auch wenn es die meisten nie zugeben würden: So ziemlich jeder Suchmaschinenoptimierer hat bestimmt schon mindestens einmal einen Link gegen eine Entlohnung aufgebaut.
Aber Vorsicht! Auch organisch gewachsene Links können von Google als unnatürlich eingestuft werden.
Bei einer manuellen Abstrafung erhältst Du in der Regel eine Nachricht von Google über die Google Search Console. Aber eben nur, wenn Du Deine Seite mit der Google Search Console verknüpft hast.
Wenn das nicht so ist, dann macht sich eine manuelle Abstrafung meist durch einen starken Rückgang der Besucherzahlen bemerkbar. Hier aber bitte nicht in Panik geraten, wenn die Besucherzahlen etwas rückgängig sind. Kleine Schwankungen sind völlig normal. Ein Hinweis ist hier wirklich nur ein starker Rückgang.
Eine manuelle Maßnahme wird immer nur direkt vom Google Spam-Team ausgesprochen und kann auch nur vom Spam-Team wieder aufgehoben werden.
Die Wichtigkeit des Einsatzes der Google Search Console wird hier wieder einmal deutlich, da die Informationen über und zu einer manuellen Maßnahme nur dort zur Verfügung stehen.
Abb.: Screenshot aus der Google Search Console – Manuelle Maßnahme
In Bezug auf Backlinks handelt es sich bei der algorithmischen Abstrafung um das Penguin Update des Google Algorithmus.
Das erste Update kam am 24. April 2012 und ließ viele Webmaster und SEOs mit einem großen Schrecken zurück.
Obwohl Google dieses Update ankündigte, wollten viele Webmaster ihren Augen kaum trauen, als sie sich am Montagmorgen Ihren Sichtbarkeitsindex angesehen haben. Denn bei vielen ist dieser extrem eingebrochen.
Ärgerlich war vor allem, dass die Arbeit und Mühen, um aus diesem wieder rauszukommen zu Beginn noch keine Wirkung zeigten. Denn erst mit dem nächsten Penguin Update 2.0 am 22. Mai 2013 – also ziemlich genau ein Jahr später – wurden die Fesseln des Filters gelöst und die zuvor ergriffenen Maßnahmen, zeigten ihre Wirkung.
Seit dem Penguin 4.0 am 16. Oktober 2016 hat Google diesen Filter fest in seinen Kernalgorithmus integriert und die Daten werden in Echtzeit bewertet. Die Webmaster erfahren nun sofort, ob die ergriffenen Maßnahmen eine Wirkung erzielen.
Noch viel interessanter ist aber, dass nicht mehr die komplette Domain aufgrund einzelner spammiger URLs abgestraft wird, sondern nur noch die betreffenden URLs selbst. Mit Penguin 4.0 sind jetzt sogar Abstrafungen auf Keywordebene möglich.
Es ist unfair und moralisch bedenklich. Und eigentlich ist es ein Eingeständnis des Anwenders, dass er oder sie es nicht besser kann – Negative SEO.
Ich möchte an dieser Stelle gar nicht zu sehr darauf eingehen, um diesem Thema keine allzu große Plattform zu bieten.
Kurz zusammengefasst: Viele schädliche Links von dubiosen Seiten (meist aus dem Ausland) in kurzer Zeit auf die Webseite.
Viel mehr muss dazu nicht gesagt werden.
Backlink Audits, die aus einem der zuvor genannten Gründen gemacht werden, dienen dazu einen bereits entstandenen Schaden zu eliminieren.
Dann ist es aber in den meisten Fällen schon zu spät. Durch die massiven Rankingverluste folgt oft ein Trafficverlust. Weniger Traffic bedeutet weniger Umsatz.
Sofern es sich nicht um große Brands handelt, die vom direkten Traffic profitieren und weniger auf die organische Suche angewiesen sind als kleinere Brands, können diese Rankingsverluste im schlimmsten Fall einen Konkurs bedeuten.
Daher ist ein Linkmonitoring und regelmäßige Linkanalysen das A&O für eine sichere und nachhaltige SEO-Strategie.
Leider kommen die Webmaster in den wenigsten Fällen zu uns und möchten eine mögliche Penalty verhindern, indem sie ihr eigenes Backlinkprofil analysieren und monitoren lassen möchten. Die Regel ist, dass die Rankings zurückgehen, die Sichtbarkeit Woche für Woche einbricht und die Umsätze dementsprechend weniger werden.
Bevor Google den Penguin Filter in seinen Kernalgorithmus aufgenommen hat, war das für viele Webmaster fast der Ruin. Nun zeigen die Maßnahmen sofort eine Wirkung und die Rankings werden in kurzer Zeit (1-4 Wochen) wieder zurückerobert.
Unser Appell lautet daher: Setzt ein Linkmonitoring auf. Überwacht eurer Backlinkprofil und beobachtet die Veränderungen genau.
Auch wenn ein starker Zuwachs von Backlinks erstmal ein Lächeln ins Gesicht zaubert, sollte dieser eher Skepsis hervorbringen. Es sei denn der Linkzuwachs ist durch konkrete Kampagnen zu erklären.
Für einen Backlink Audit ist es wichtig sich mit dem Backlinkprofil vertraut zu machen und zu wissen, wie die Backlinkprofile in der Branche der zu betrachtenden Seite aussehen.
Damit ist gemeint, wie die Ratio von NoFollow zu DoFollow Verlinkungen aussieht. In einigen Branchen sind recht viele Links aus Foren keine Seltenheit.
Diese Umstände gilt es zu kennen.
Um einen bestmöglichen Ausschnitt des Backlinkprofils zu erhalten ist es wichtig die Linkdaten aus allen einem zur Verfügung stehenden Tools zu extrahieren.
Zu diesen Tools zählen bspw. Sistrix, Searchmetrics, Ahrefs, die Link Research Tools, Majestic SEO und noch einige weitere.
Sofern möglich sollten die Links aus der Google Search Console immer für den Backlink Audit mit einbezogen werden.
Es ist keine Seltenheit eine Liste mit mehreren tausend Backlinks zu erhalten. Auch nachdem die Liste von den doppelt erkannten Links bereinigt wurde.
Damit nicht alle Links manuell bewertet werden müssen und um den Zeitaufwand so gering wie möglich zu halten, bieten die Link Research Tools das Link Detox Tool an.
Mit diesem Tool ist es möglich die Backlinks bereits vorab algorithmisch zu prüfen und eine grobe Einteilung zur Risikoverteilung zu erhalten.
Sofern schon eine Disavow Datei existiert, kann diese mit der Liste der selbst ermittelten Links aus den anderen Tools hochgeladen und bewertet werden.
Somit bleibt eine teilweise doppelte Identifizierung von Links, die disavowed werden sollen, erspart. Denn die Tools können nicht erkennen, welche der ermittelten Links bereits disavowed wurden. Durch das Hochladen der Disavow Datei kennt das Detox Tool die entsprechenden Links und kann die Information direkt in seine algorithmische Bewertung einfließen lassen.
Durch die Unterteilung der Stufen „niedrig“, „unterdurchschnittlich“, „mittel“, „überdurchschnittlich“ und hoch“ können die als risikoarm eingestuften Links ermittelt und ausgeklammert werden, sodass nur noch die risikoreichen Links einer manuellen Bewertung unterzogen werden müssen.
Das Detox Tool erlaubt es einen Export des Berichts als Excel Datei zu exportieren.
Wichtig ist, dass jetzt bereits eine Einteilung in der Excel Datei stattfindet mit der im Nachgang an die manuelle Bewertung die Links in der Liste gleich richtig zugeordnet werden können und klar wird was im Anschluss an die Backlink Prüfung mit diesen Links passieren soll.
Nach der Einteilung in die jeweiligen Risikostufen geht es an die manuelle Bewertung der Links.
Leider führt kein Weg an diesem Schritt vorbei. Denn nicht jeder Link, der vom Detox Tool als risikohaft eingestuft wurde ist es.
Die manuelle Bewertung ist, je nach Umfang des Backlinkprofils, der zweitaufwendigste Schritt eines Backlink Audits. Ebenso auch der Wichtigste.
Ein guter Link kann nicht nur anhand seiner SEO Metriken bewertet werden.
Wenn Du folgende Fragen mit „nein“ beantworten kannst ist ein Link zu Deiner Seite gerechtfertigt und stellt in der Regel kein Risiko dar:
Selbstverständlich gibt es noch weitere Kriterien. Diese sollen Dir aber vorab schonmal zur Hilfe stehen.
Je nachdem wie die Bewertung eines Links ausfällt, soll dieser bestehen bleiben, auf NoFollow gestellt, abgebaut oder disavowed werden.
Es macht daher Sinn die Excel Datei dementsprechend aufzubauen.
Im Anschluss an die manuelle Bewertung geht es darum die erste Disavow Datei korrekt zu erstellen bzw. zu aktualisieren. Denn Google bewertet immer nur die zuletzt hochgeladene Disavow Datei. Ich schreibe bewusst die erste Disavow Datei, da nach dem Abbau in der Regel noch Links hinzukommen, die nicht abgebaut werden konnten.
Ist die Datei erstellt und hochgeladen beginnt der eigentliche Linkabbau. In diesem Zuge ist es sinnvoll gleich die Links auf NoFollow stellen zu lassen, die als solche markiert wurden. Das macht aus dem Grund Sinn, da es vorkommen kann, dass bei einem und dem gleichen Webmaster ein Link abgebaut und ein anderer Link auf NoFollow gestellt werden sollen.
Einige werden sich jetzt fragen: Warum nicht gleich alle Links disavowen? Das spart doch Zeit.
Damit habt Ihr nicht ganz unrecht. Allerdings möchte Google, dass die Webmaster alles Mögliche tun, um ihr eigenes Backlinkprofil sauber zu halten. Daher sollte immer zuerst versucht werden die Links von den betreffenden Webmastern abbauen zu lassen.
Die Vergangenheit hat aber gezeigt, dass nicht alle Webmaster gern kooperieren. Manche fühlen sich persönlich angegriffen.
Bei den Anschreiben zum Abbau der Links sollte immer mit viel Fingerspitzengefühl an die Webmaster herangetreten werden. Das vereinfacht die Kommunikation und die Umsetzung.
Im Anschluss an die Anschreiben und den Linkabbau wird ermittelt, welche Links nicht direkt von den Webmastern abgebaut werden konnten. Die Disavow Datei wird dann um diese Links zu ergänzt.
Anschließend wird dann die zweite Disavow Datei erstellt und hochgeladen.
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# Betreiber von spamdomain.de am 10.11.2017 kontaktiert
# Anfrage zur Linkentfernung, ohne Reaktion
domain:spamdomain.de
# Inhaber von spamdomain2.de hat die Links bis auf folgende entfernt:
https://www.spamdomain2.de/ContentX/
https://www.spamdomain2.de/ContentY/
https://www.spamdomain2.de/ContentZ/
# Betreiber von spamdomain3.de hat keinen der Links entfernt:
domain:spamdomain3.de
# Keine Kontaktmöglichkeit
domain:spamdomain4.de
domain:spamdomain5.de
domain:spamdomain6.de
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Abb.: Aufbau einer Disavow Datei
Wenn eine manuelle Maßnahme des Google Spam-Team der Auslöser für den Check des Backlink Profils war, dann muss anschließend ein Reconsideration Request gestellt werden. Dieser teilt dem Spam-Team mit, dass entsprechende Maßnahmen ergriffen wurden und eine erneute Prüfung durch das Spam-Team eingeleitet werden soll.
Tipp:
An dieser Stelle sollten die ermittelten Daten nicht ungenutzt bleiben. Die risikoarmen Links sollten auf Broken Links geprüft und ggf. wieder hergestellt werden.
Auch sollte überprüft werden, ob die Linkziele der eigenen Seite noch funktionieren. Wenn nicht, dann sollte sinnvoll weitergeleitet werden.
Das Ergebnis eines Backlink Audits sollte immer eine bessere SEO-Performance sein.
Gerade in den Fällen, wo bereits Rankingverluste oder gar eine Penalty vorlagen.
Für die Fälle, bei denen sogar eine Deindexierung stattgefunden hat muss folglich die Wiederaufnahme in den Google Index das Resultat sein.
Für ein besseres Verständnis, was die Auswirkungen einer Penalty und ein anschließend korrekt durchgeführter Backlink Audit haben können, hier zwei Screenshots, die das sehr gut verdeutlichen.
Abb.: Screenshot aus Sistrix – Einbruch nach einer Penguin #1 Penalty
Anhand dieses Beispiels ist sehr deutlich zu erkennen wie der Penguin für einen sehr deutlichen Verlust der Sichtbarkeit gesorgt hat.
Die gezeigte Domain hat anschließend scheinbar die korrekten Maßnahmen ergriffen. Auch wenn es etwas spät erfolgte. Denn erst nach der dritten Veröffentlichung des Penguin Updates im Oktober 2012 zeigten die ergriffenen Maßnahmen ihre Wirkung.
Abb.: Screenshot aus Sistrix – Aufschwung nach Penguin #3
Dieses Beispiel macht deutlich, dass eine ordentlich durchgeführte Backlink Analyse die einzige Lösung sein kann, wenn es aufgrund schlechter Links zu einer schlechten SEO Performance kommt.
Auch wenn Du Dir sicher bist, dass Dein Backlink Profil sauber ist und Du nicht aktiv Links aufbaust, kann es zu einem starken Sichtbarkeitsverlust und Rankingeinbußen kommen. Denkt immer an das Negative SEO. Der Trend zur Nutzung von Negative SEO nimmt leider zu, wie die folgende Grafik recht deutlich zeigt.
Abb.: Screenshot aus Google Trends – Negative SEO vs. Linkbuilding
Allein der Umstand, dass die Nachfrage nach Negative SEO zunimmt, zeigt, dass es sehr wichtig ist sein eigenes Backlink Profil zu kennen und zu monitoren.