Startseite » Blog » Responsible Programmatic: Nachhaltiger Media-Einkauf
Responsible Media (auch umgangssprachlich “Green Programmatic” genannt), ist ein innovatives Konzept im digitalen Marketing, das den Mediaeinkauf mit ökologischen Prinzipien verknüpft. Angesichts der wachsenden Bedeutung von Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein in der modernen Gesellschaft nimmt auch im digitalen Werbemarkt der Wunsch zu, ökologisch verantwortungsvoll zu agieren.
Responsible Media im Kontext des Programmatic Advertising bezeichnet den Prozess des automatisierten Mediaeinkaufs von Werbeflächen, bei dem ein besonderer Fokus auf nachhaltige und umweltfreundliche Praktiken gelegt wird. Es geht darum, Werbemaßnahmen und -technologien so zu gestalten, dass sie den ökologischen Fußabdruck minimieren und gleichzeitig effektive Werbekampagnen gewährleisten.
Das Unternehmen Scope3 hat ermittelt, dass Programmatic Advertising allein in Australien, Frankreich, Großbritannien, Deutschland und die USA zusammen innerhalb eines Monats 215.000 Tonnen CO2 verbraucht. Das entspricht dem Verbrauch von 24 Millionen Gallons Benzin. In Deutschland werden laut ihrer Untersuchung im Schnitt 631,6 g CO2 pro 1000 Werbeeinblendungen freigesetzt.
Diese Zahlen zeigen, dass es ein großes Einsparungspotential von CO2 und Treibhausgasen in diesem Bereich des Marketings gibt. Um langfristig die Klimaziele zu erreichen, wird es somit auf nachhaltiges Arbeiten im Programmatic Advertising ankommen.(aus dem Scope 3 State of Sustainability Report Q1 2023)
Wichtige Gründe für Werbetreibende sich mit dem Thema Nachhaltigkeit zu beschäftigen:
Programmatischer Einkauf, allgemein bekannt als „Programmatic Buying“, revolutionierte die Art und Weise, wie digitale Werbeflächen gekauft und verkauft werden. Er automatisiert den Kauf, die Platzierung und die Optimierung von Werbemedien mithilfe von Software und Algorithmen. Der herkömmliche programmatische Einkauf konzentriert sich hauptsächlich darauf, den Werbetreibenden den besten ROI zu bieten, indem er die richtige Botschaft, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort und für das richtige Publikum liefert.
Responsible Programmatic (oder “Green Programmatic”) hingegen geht über diese rein finanziellen und operativen Ziele hinaus und integriert ökologische und nachhaltige Prinzipien in den programmatischen Einkauf. Hier sind die Hauptunterschiede zwischen Green Programmatic und herkömmlichem programmatischen Einkauf:
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der herkömmliche programmatische Einkauf in erster Linie darauf abzielt, den Mediaeinkauf zu optimieren und zu automatisieren, um Werbetreibenden den besten ROI zu bieten. Green Programmatic hingegen verbindet diesen automatisierten Prozess mit einem nachhaltigen Ansatz, um sicherzustellen, dass der Mediaeinkauf nicht nur effektiv, sondern auch ökologisch verantwortungsbewusst ist.
Wie viele andere ökologische Initiativen kann auch Green Programmatic dem Risiko des Greenwashings ausgesetzt sein. Greenwashing bezeichnet die Praxis, Produkte, Dienstleistungen oder Unternehmenspraktiken als umweltfreundlicher oder nachhaltiger darzustellen, als sie tatsächlich sind. Dies geschieht oft zu Marketingzwecken, um ein positives Image zu erzeugen und Kunden anzuziehen, die an umweltfreundlichen Praktiken interessiert sind.
Die Bezeichnung Green Programmatic, die oft verwendet wird, ist ein gutes Beispiel dafür, direkt in der Bezeichnung übertriebene Vorteile zu suggerieren. Der programmatische Einkauf, auch wenn er die Umweltaspekte wie hoher und nicht nachhaltiger Stromverbrauch berücksichtigt, ist per se nicht “grün”. Der Mediaeinkauf und -Konsum führen zu einer Umweltbelastung.
Während Responsible Programmatic das Potenzial hat, echte positive Veränderungen im Bereich des digitalen Marketings zu bewirken, ist es wichtig, wachsam zu sein und sich vor Greenwashing in Acht zu nehmen. Unternehmen und Verbraucher sollten stets darauf achten, genaue Informationen und transparente Kommunikation zu fordern, um echte nachhaltige Praktiken von bloßem Marketing-Gerede zu unterscheiden.
Programmatic Advertising bietet viele Optimierungsmöglichkeiten des digitalen Einkaufs von Werbeplätzen. In der Vergangenheit haben wir unser technisches Setting immer wieder hinterfragt und sinnvoll ergänzt. So setzen wir im Sinne unserer Kunden stets auf die Technologie, die die speziellen Bedürfnisse des Werbetreibenden bedient. Bisher geschah dies in erster Linie unter Performance zAspekten.
Mit der Dringlichkeit in Bezug auf nachhaltiges Handeln jedes Unternehmens kommt ein neuer Aspekt hinzu, dem wir mit Responsible Programmatic Rechnung tragen. Neben der gewohnt performance orientierten Planung und Aussteuerung der Kampagnen, fokussieren wir hierbei die maximale Reduktion des CO2 Ausstoßes im Zusammenhang mit der Kampagnenauslieferung.
Wie im Programmatic Advertising gewohnt, gibt es auch hier vielseitige Optimierungsfaktoren, die wir uns zu Nutze machen:
Auf nachhaltigen KPIs optimieren – gCO2pm:
Wir sind es gewohnt, auf Klickraten (CTR), Conversionraten (CR), den CPO oder ROAS zu optimieren. Bei responsible Programmatic Kampagnen bedienen wir uns einem weiteren KPI. Das von Scope3 entwickelte “gCO2pm” berücksichtigt die ausgestoßene Menge an CO2 pro 1.000 Werbe Impressionen gemessen in Gramm. Aus unserer Sicht ist dieses KPI eine wertvolle und sinnvolle Ergänzung zu jeder Kampagne!
Das Inventar: unter umweltbewussten Kriterien wählen
Zwischen den Websites gibt es große Varianz, was das ausgestoßene CO2 pro 1000 Werbe Impressionen betrifft. In der Regel achten renommierte Publisher bereits jetzt auf ihren CO2 Ausstoß. Zu den großen Umweltverschmutzung zählen oftmals ohnehin Websites, die durch Fraud und Low Quality Conent auffallen.
Außerdem berücksichtigen wir den Werbekontext bei der Werbeschaltung. So schließen wir beispielsweise bei Responsible (“Green”) Programmatic Inhalte aus, die sich populistisch gegenüber Klimaziele und -Themen äußern
Supply Path Optimization: Der nachhaltigste Weg zur Werbeimpression
Viel unnötiges CO2 wird auch durch ein fragwürdiges Aufblähen der Supply Chain freigesetzt. Jedes an einer ausgelieferten Ad Impression beteiligte Tech-Unternehmen verschlechtert die CO2-Bilanz. Mit Hilfe einer sinnvollen und auf CO2 Reduktion ausgelegten Supply Path Optimization (SPO) eliminieren wir unnötige Zwischenhändler und klimaschädliche Domains aus dem Mediaplan.
Zudem setzen wir auf die Nutzung von Private Marketplaces, die einen Fokus auf reduzierten CO2 Ausstoß setzen.
Erst durch Sichtbarkeit wird Werbung nachhaltig
Werbung ist nur wertvoll, wenn sie auch wahrgenommen wird bzw. werden kann. Viele Advertiser achten nicht auf die Platzierung der Ads auf den Seiten, weshalb sie oft auf für den User unsichtbaren Seitenbereichen erscheinen. Das ist eine Verschwendung von Budget und von CO2.
Deshalb achten wir bei unseren Kampagnen auf eine Mindest-Viewability von 85%. Mit Hilfe von Pre-Bid-Daten und Above-The-Fold-Targetings stellen wir die maximale Sichtbarkeit der Werbemittel sicher.
Effective Data statt Big Data – Daten sinnvoll nutzen
Daten sind das Herzstück des Programmatic Advertising. Heutzutage werden allerdings immer mehr Daten gesammelt, oft ohne einen Nutzen. Wir hingegen verpflichten uns im Rahmen unseres Sustainable Media Buying zur Daten-Effizienz. Konkret bedeutet dies, dass wir nur notwendige Daten erheben und verarbeiten, die für den Kampagnenerfolg essentiell sind.
Mit leichteren Werbemitteln nachhaltig Eindruck hinterlassen
Die Werbemittel Kreation kann einen erheblichen Beitrag zu CO2-reduzierter Werbung beitragen. Denn oftmals werden unnötig große Werbemittel angeliefert, die bei der Auslieferung zu erhöhten CO2 Ausstoß führen (Da sie mehr Speicherplatz und Traffic verursachen). Wir weisen unsere Kunden regelmäßig darauf hin, die Werbemittel möglichst verlustfrei zu komprimieren.
Bei einer Kampagne nach unserem Responsible Programmatic Standard erhalten Sie am Ende der Werbemaßnahme die transparente Aufstellung der ausgestoßenen Treibhausgase. Somit stellt sich nach dem Ende der Laufzeit auch nach einer nachhaltigeren Programmatic Ads Kampagne die Frage nach einem CO2 Ausgleich.
Unsere Advertiser haben die Möglichkeit, die Kompensation selbst zu übernehmen oder auf einen unserer Partner zurückzugreifen.
Responsible Programmatic ist nicht nur ein Trend, sondern eine notwendige Evolution im digitalen Mediaeinkauf. In einer Zeit, in der der Umweltschutz immer wichtiger wird, bieten Agenturen, die nachhaltigen Media-Einkauf anbieten, die Möglichkeit, sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch verantwortungsbewusst zu handeln. Dieser Ansatz ist ein Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft im digitalen Marketing.
Gleichzeitig schließt sich nachhaltige Kampagnenumsetzung und Erfolgssteigerung nicht aus. So zeigen erste Ergebnisse bei der Durchführung von Responsible Programmatic Kampagnen sogar steigende Video Completed Rates (VCR) und Klickraten (CTR).
Solltet Ihr Interesse an nachhaltig ausgesteuerten Werbekampagnen haben, so freuen wir uns auf eine Anfrage und einen Beratungstermin. The Reach Group ist eine führende Programmatic Advertising Agentur und setzt sich mit dem Thema des nachhaltigen Werbeeinkaufs aktiv auseinander.