Was ist Remarketing?

Remarketing oder auch Retargeting bezeichnet im Online Marketing die gezielte Aussteuerung von Werbung auf einen User, der sich in der Vergangenheit schon für einen Shop oder ein Produkt interessiert hat, jedoch ohne einen Kauf abzuschließen.

Was bedeutet Remarketing im Online Marketing?

Im klassischen Sinne bedeutet Remarketing den Verkauf von gebrauchter und wiederaufbereiteter Ware. Außerhalb des Online Marketings muss bei der Verwendung des Begriffs also darauf geachtet werden, was konkret darunter verstanden wird.

Ursprünglich wurde Retargeting ausschließlich im Display Marketing betrieben, von wo aus es sich aber schnell auf nahezu alle Online Marketing Kanäle ausgeweitet hat. Die klassische Variante ist dabei, dass ein User, der sich auf einer Webseite Produkte anschaut, ohne diese zu kaufen, später auf anderen Webseiten diese Produkte als Bannerwerbung erneut angezeigt bekommt.

Dadurch soll der User dazu motiviert werden, sich das Produkt noch einmal anzuschauen und es doch noch zu kaufen. Grundsätzlich können dabei zwei Varianten, das statische und das dynamische Retargeting, unterschieden werden.

Statisches vs Dynamisches Retargeting

Vom statischen Retargeting spricht man, wenn dem User die statischen, also vordefinierten, Banner des werbetreibenden Shops angezeigt werden. Von dynamischen Retargeting spricht man, wenn dem User mit Hilfe eines Produktdatenfeeds entweder die Top-Produkte des Shops oder sogar genau die Produkte im Banner angezeigt werden, die sich der User zuvor im Shop angesehen hat.

Das Retargeting erfolgt hier also nicht nur auf Shop- sondern auch auf Produktebene. Im erweiterten Sinne kann Retargeting auch dazu genutzt werden, um einem User, der bereits einen Kauf vollzogen hat, ergänzende oder ähnliche Produkte anzuzeigen.

Ein Remarketing Praxisbeispiel

Ein User besucht einen Online Fashion Shop und schaut sich eine bestimmte Jacke näher an. Er entscheidet sich jedoch zunächst nicht für einen Kauf und verlässt den Shop, ohne eine Transaktion getätigt zu haben. Durch den Besuch auf dem Shop wurde der User jedoch als potenzieller Kunde markiert. Das kann z.B. durch das Setzen eines Cookies geschehen.

Am nächsten Tag besucht der gleiche User eine News-Seite. Durch die Markierung kann er nun wiedererkannt und gezielt von dem zuvor besuchten Fashion Shop beworben werden. Dabei ist es unerheblich, ob sich die News-Seite überhaupt mit Fashion Themen beschäftigt, da durch die Markierung das Interesse des Users für Fashion Produkte bereits bekannt ist.

Je nachdem für welches Retargeting sich der Fashion Shop entschieden hat, kann dem User nun entweder ein statischer oder ein dynamischer Banner angezeigt werden. Da sich der User bereits eine bestimmte Jacke genauer angeschaut hat, bietet das dynamische Retargeting in diesem Fall den großen Vorteil, dass dem User genau diese Jacke noch einmal im Werbebanner angezeigt werden kann.

Frequency Capping

In der Praxis sollte darauf geachtet werden, dass keine Überreizung des Users durch zu häufiges Ausspielen von Bannern eines Shops oder eines bestimmten Produktes stattfindet. In so einem Fall könnte die Werbung vom User als nervig empfunden werden und sich negativ auf die betreffende Marke auswirken.

Hier kann durch das Einstellen eines Frequency Cappings die tägliche Auslieferung von Werbemitteln reguliert werden. So kann die Auslieferung von Banneranzeigen eines Shops auf beispielsweise höchstens vier pro User am Tag begrenzt werden.

Vorteile des Remarketings

Insbesondere durch die Möglichkeit, einen User gezielt nach seinen Interessen ansprechen zu können, stellt das Retargeting ein äußerst wichtiges Instrument im Online Marketing dar.

Durch das bereits bestehende Interesse des Users an den angezeigten Shops und Produkten kann im Schnitt eine wesentlich höhere Conversion Rate als im herkömmlichen Display Marketing erzielt werden.

Aufgrund technischer Weiterentwicklungen wird vermutlich die Personalisierung weiter zunehmen bzw. vermehrt zu Empfehlungen anhand der Kaufentscheidung anderer, ähnlicher Nutzer führen.

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